Zwei Ausgaben gesammelter Werke von Oskar Maria Graf liegen vor. Beide tragen den Stempel der Zeitgeschichte. Die Lebensumstände des Autors und seine vielfältigen Überarbeitungen, neu zusammengestellte Ausgaben, veränderte Titel haben für jeden Herausgeber die Aufgabe einer Edition extrem kompliziert.
Hans Dollinger, legte in 18 Bänden seit 1975 im Süddeutschen Verlag München „Gesammelte Werke in Einzelausgaben“ mit den überarbeiteten Fassungen, eine ‚Ausgabe letzter Hand’, vor. Diese bislang umfangreichste Werkausgabe enthält einen Band Briefe und wurde 1989 mit „Reden und Aufsätze aus dem Exil“ abgeschlossen.
Mehrere Titel dieser Ausgabe erschienen bei dtv.
Wilfried F. Schoeller gab von 1982 bis 1994 in der Büchergilde Gutenberg die „Oskar Maria Graf Werkausgabe“ in 16 Bänden heraus. Schoeller druckt in seiner Ausgabe die Erstfassungen Grafs, wählt jedoch aus und sammelt auch Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge. Die zunächst nur für die Gilde-Mitglieder gedachte Ausgabe brachte der List-Verlag als Rechts-Nachfolger des Süddeutschen Verlages 1994 für den allgemeinen Buchhandel heraus
Ulrich Dittmann versucht dem oben vermerkten Dilemma der Herausgeber dadurch zu entgehen, dass er im Rahmen der edition monacensia und mit der Lizenz des List-Verlages seit 2004 im Allitera Verlag München kritisch durchgesehene und kommentierte Nachdrucke von Grafs Büchern herausgibt, die lange vergriffen oder nur einmal aufgelegt waren: Bisher erschienen, zum Teil mit den Originalillustrationen, zehn Bände.